Arzneipflanzen

Lein

Linum usitatissimum L.

Pate: Emely Steurer

FAMILIE: Linaceae (Leingewächse).
HABITUS: Bis 1 m hohes, einjähriges Kraut. Aufrechter Spross, im oberen Teil verzweigt. Lange Fasern.
BLÄTTER: Schmal und ziemlich klein, wechselständig.
BÜTEN: Radiärer Blütenaufbau, 5 Kronblätter, jeweils bis 15 mm lang; meist himmelblau mit dunkleren Adern.
BLÜTEZEIT: Juni bis Juli.
FRÜCHTE: Kugel- bis eiförmige Kapseln, 6 bis 8 mm lang, mit etwa 10 Samen.
VERBREITUNG: Heimat unbekannt, eine der ältesten Kulturpflanzen. Bei uns feldmäßig angebaut, z. B. in Brandenburg.
DROGE:
Lini Semen (Leinsamen).
Lini oleum (Natives Leinöl).
INHALTSSTOFFE:
Samen: In der Schale unverdauliche Schleimstoffe (3 - 10 %) verschiedener Typen, v.a. neutrale Arabinoxylane und saure, glucuronsäurehaltige Polysaccharide; Ballaststoffe (25 %); fettes Öl (30 - 40 %) mit einem hohen Anteil an stark ungesättigten Fettsäuren (Linolensäuren 45 - 71 %, Linolsäure um 20 %, Ölsäure, um 20 %); cy- anogene Glucoside (um 1,5 %) mit Linustatin und Neolinustatin.
ANWENDUNG:
Äußerlich: Das fettes Öl in Salbenform selten zur Wundbehandlung; zur Herstellung von Kaliseife.
Innerlich: Der Samen bei Obstipation, äußerlich als Kataplasma.
Der laxative Effekt beruht auf der hohen Wasserbindungsfähigkeit, der daruch bedingten Zunahme des Stuhlvolumens und dem reflektorisch ausgelösten Stuhldrang. Des Weiteren sorgen Schleimstoffe für eine Gleitwirkung.

Anmerkung: Es ist zu beachten, dass die Droge bei drohendem oder bestehenden Darmverschluss, bei Stuhlverhalten oder Bauchschmerzen unklarer Genese nicht angewendet werden sollten. Deshalb ist bei der Einnahme auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zu achten (mind. 150 mL pro Einzeldosis).

In Deutschland geschützte Pflanze.

Standort: