Arzneipflanzen

Liebstöckel 

Levisticum officinale W.D.J. Koch

Pate: Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG

FAMILIE: Apiaceae (Doldenblütler).
HABITUS: Ausdauernde, krautige, bis 2 m hohe Staude. Stark aromatisch duftend.
BLÄTTER: 2- bis 3-fach gefiedert, unten etwa 65 mal 70 cm groß, kahl, etwas lederig und glänzend. Blättchen, verkehrt eiförmig.
BLÜTEN: Kleine gelbgrüne Zwitterblüten in Dolden mit 8 bis 20 Strahlen. 1 mm große Hüllblätter, Kelch fehlt.
BLÜTEZEIT: Juli bis August.
VERBREITUNG: Wildform der Pflanze unbekannt. Kultiviert oder verwildert in weiten Teilen Europas und Nordamerikas. Liebstöckel braucht einen kräftig gedüngten Boden.
DROGE:
Levistici radix (Liebstöckelwurzel).
INHALTSSTOFFE:
Ätherisches Öl (0,4 - 1,7 %) mit einem hohen Gehalt an Alkylphthaliden (bis 70 %), besonders Z-Ligustilid; Cumarine (0,1 %) mit Umbelliferon; Furanocumarine mit Bergapten; Polyine mit (+)-Falcarindiol; verschiedene Zucker (bis 22 %).
ANWENDUNG:
Innerlich: Zur Durchspülungstherapie bei unspezifischen entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß. Zudem ist die Pflanze als sog. Maggikraut bekannt.

Anmerkung: Als Nebenwirkung kann es zu Photodermatosen kommen. Phototoxische, photomutagene und -kanzerogene Wirkungen sind besonders bei der Anwendung als Teedroge unter anderem wegen der geringen Wasserlöslichkeit der Furocumarine eher unwahrscheinlich. Darüber hinaus sollten laut „Kommission E“ keine Zubereitungen aus Liebstöckelwurzeln bei akut entzündlichen Erkrankungen des Nierenparenchyms sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion angewendet werden.

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