Arzneipflanzen

Echter Baldrian

Valeriana officinalis L.

Pate: Gudrun Abel

FAMILIE: Caprifoliaceae (Geißblattgewächse).
HABITUS: Bis 1 m hohe Rhizom-Staude; Stängel wenig beblättert; Wurzelstock walzenförmig, Ausläufer aussendend, mit typischem Geruch.
BLÄTTER: Unpaarig gefiedert, aus 11 bis 23 lanzettlichen, grob gesägten Fiedern zusammengesetzt; am Stängel gegenständig.
BLÜTEN: Hellrosa, klein, asymmetrisch, 3 Staubblätter; in doldenartiger Anordnung mit kegelförmigem Umriss. 
BLÜTEZEIT: Mai bis September.
FRÜCHTE: Einsamig, nussähnlich mit Haarkrone (Pappus).
VERBREITUNG: Europa, gemäßigte Zonen Asiens. Bei uns findet man Baldrian als Bestandteil der sog. Hochstaudenfluren an feuchten und schattigen Orten, wie feuchten Laubwäldern und Waldwiesen, Gebüschen und Grabenrändern. Die Pflanze gedeiht in mäßig nährstoffreichen, basenreichen Lehm- und Tonböden, auch auf torfigen Böden. Der feldmäßige Anbau von Baldrian ist möglich. Ein tiefgründiger Boden ohne Staunässe ist günstig.
DROGE:
Valerianae radix (Badrianwurzel).
INHALTSSTOFFE:
Ätherisches Öl (um 0,5 %) mit (–)-Bornylisovalerianat und weitere Bornylester, Valerensäure, (–)-Camphen, p-Cymol, Limonen, Pinene und Sesquiterpene; Valepotriate (0,5 - 2 %) mit Valtrat als Hauptkomponente; Chlorogensäure; Alkaloide (0,05 %).
ANWENDUNG:
Innerlich: Bei Unruhezuständen und nervös bedingten Einschlafstörungen.
Als Teezubereitung wird 2,5 g zerkleinerte Droge mit kochendem Wasser übergossen und nach 10-15 Minuten abgeseiht.

Anmerkung: Obwohl Baldrianwurzeln eine der meist verwendetsten Drogen sind und deren Wirkung durch klinische Studien auch belegt werden konnte, wurde noch nicht der wirksamkeitsbestimmende Bestandteil identifiziert.

Standort:

Der echte Baldrian ist eine außerordentlich vielgestaltige Sammelart mit einer großen Mannigfaltigkeit an Formen, Varietäten und Unterarten.