Arzneipflanzen

Alraune

Mandragora officinarum L.

Pate: Christiane Eulig

FAMILIE: Solanaceae (Nachtschattengewächse).
HABITUS: Staude mit fleischiger Wurzel. Stängel stark verkürzt. Auf der Erdoberfläche ist nur eine Blattrosette erkennbar. Die Blätter haben einen ekelerregenden Geruch.
BLÄTTER: Fast niederliegend, bis 40 cm lang, eiförmig-länglich, am Rand gekräuselt.
BLÜTEN: Glockig, gelbgrüne Krone, 3 bis 4 cm im Durchmesser, zu mehreren in der Mitte stehend.
BLÜTEZEIT: März bis April.
FRÜCHTE: Am Boden liegende, grüne bis gelbe Beeren, 2 bis 3 cm im Durchmesser.
VERBREITUNG: Mittelmeergebiet; in milden, frostfreien Gegenden Mitteleuropas. Die Alraune ist eine Ödlandbewohnerin, die trockene, sonnige bis halbschattige Standorte auf leichtem Sandboden bevorzugt. Bei uns nicht zur heimischen Flora gehörend; in Gärten aus Samen kultvierbar. Die Pflanzen benötigen je nach Lage Winterschutz.
DROGE:
Mandragorae radix (Alraunwurzel).
INHALTSSTOFFE:
Tropan-Alkaloide. In den unterirdischen Organen 0,2 – 0,6 % vor allem Atropin, Hyoscyamin, Scopolamin, Cuscohygrin, Apoatropin sowie die N-Oxide von Hyoscyamin und Scopolamin.
ANWENDUNG: In der Medizin und Volksmedizin heute bedeutungslos (früher war Mandragora eine wichtige Arzneipflanze).
Gefährlichkeitsgrad stark giftig.

Anmerkung: Da die Alraunenwurzel an eine menschliche Gestalt erinnert, galt sie seit dem Mittelalter als eine der bekanntesten Zauberpflanzen. Dem Mythos zufolge gab die Wurzel der Pflanze beim Ausgraben einen tötlichen Schrei von sich. Dehalb soll man für die Ausgrabung Hunde verwendet haben, indem man diese mit einem Strick an die Wurzel band. Daraufhin entfernte sich der Besitzer, verstopfte sich seine Ohren und rief den Hund zu sich. Dieser rannte sofort los und riss die Wurzel aus dem Boden. Durch den Schrei der Alraune verstarb der Hund und nicht der Mensch.

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