Arzneipflanzen

Tüpfel-Johanniskraut

Hypericum perforatum L.

Pate: Mario Wurglics

FAMILIE: Clusiaceae, Syn. Hypericaceae (Johanniskraustgewächse Syn. Hartheugewächse).
HABITUS: Bis 1 m hohe, aufrechte, krautige Staude. Sprossachsen kahl, stielrund, 2-kantig und markig.
BLÄTTER: Oval-länglich, durchscheinend punktiert, ganzrandig, gegenüber stehend.
BLÜTEN: Trugdoldige Blütenstände. 5 Kronblätter frei, unsymmetrisch, goldgelb. Beim Zerdrücken geben sie einen purpurroten Farbstoff ab. 50 bis 60 Staubblätter.
BLÜTEZEIT: Juli bis August.
VERBREITUNG: Europa, Westasien, Nordafrika. Bei uns verbreitet auf Mager- und Trockenrasen, in Gebüschsäumen, an Waldrändern, Wegen und Böschungen, in Ginster- und Heidekrautheiden, in Brachen und Waldlichtungen als Pionierpflanze. Das echte Johanniskraut wird landwirtschaftlich angebaut.
DROGE:
Hyperici flos recens (Frische Johanniskrautblüten).
Hyperici herba (Johanniskraut).
INHALTSSTOFFE:
Blüten: Flavonoide mit 1,1 % Hyperosid; Biflavone, wie Amentoflavon; Naphthodianthrone, bes. Hypericin (um 0,1 %); Phloroglucinderivate, v.a. Hyperforin (ca. 0,2 %); ätherisches Öl (0,25 %) vor allem mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen.
Kraut: Wie die Blüten, dazu etwa 10 % Catechingerbstoffe.
ANWENDUNG:
Äußerlich: Johanniskrautöl, ein Öl-Mazerat aus den Blüten, als Wundheilmittel.
Innerlich: Das Kraut bei depressiven Verstimmungen, psychovegetativen Störungen und nervöser Unruhe.
Die Teezubereitung wird wegen der starken Schwankung des Gehalts der Inhaltsstoffen nicht mehr emphohlen.

Anmerkung: Da Johanniskrautzubereitungen zu einer erhöhten Aktivität von arzneistoffmetamolisierenden Isoenzymen führt, kann es teilweise zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.

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