Wissenschaftsgarten
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Arzneipflanzen

Hanf

Cannabis sativa L.

Pate: Familie Hückmann

FAMILIE: Cannabaceae (Hanfgewächse).
HABITUS: Einjährige, krautige, 1 bis 4 m hohe, zweihäusige Pflanze. Stängel meist einzeln und aufrecht, im Bereich des Blütenstandes verzweigt.
BLÄTTER: Wechselständige Laubblätter mit 2 bis 7 cm langem Blattstiel. Fingerförmig gegliederte Blattspreite, auf der Unterseite weißlich grün, auf der Oberseite dunkelgrün und behaart. Einzelne Blättchen lanzettlich bis linealisch, 7 bis 15 cm lang, spitz zulaufend, Rand fein gesägt.
BLÜTEN: Männliche Blütenstände ca. 25 cm lang; Blüten gelblich-grün; Kronblätter fehlen. Weibliche, grüne Blütenstände blattachselständig, dicht beieinander stehend zwischen blattartigen, gelben Tragblättern und Vorblättern.
BLÜTEZEIT: Juni bis September.
VERBREITUNG: Ursprünglich aus Vorder- und Mittelasien, inzwischen weltweit in gemäßigten und tropischen Regionen.
DROGE:
Cannabis flos (Cannabisblüten).
INHALTSSTOFFE:
Cannabinoide, wie Δ⁹-Tetrahydrocannabinol (THC) Cannabidiol (CBD); ätherisches Öl mit u.a. ß-Caryophyllen, Humulen; nicht-cannabinoide Phenole; Flavonoide.
ANWENDUNG:
Innerlich: THC-haltige Medikamente werden z.B. gegen Krämpfe, Neuropathien, Depressionen, Brechreiz und Kachexie eingesetzt. Des Weiteren zur Behandlung von Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und bei MS-Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik. THC-freie Pflanzen werden zur Gewinnung von Hanföl und „Hanfnüssen“ (Samen) verwendet.

Anmerkung: THC zeigt in niedriger Dosierung sedierende und euphorisierende Effekte. Bei steigender Dosis kann es zu Verwirrung sowie akustischen und optischen Wahrnehmungsveränderungen kommen bis hin zu Übelkeit, Erbrechen, Reizhusten, Mundtrockenheit und Schwindel. Darüber hinaus kommt es zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Bei langfristiger Einnahme kommt es zur Verringerung des Kurzzeitgedächtnisses, der Konzentrationsfähigkeit sowie der Motivation. Als Nebenwirkungen können unter anderem Schwindel, Müdigkeit, Depressionen, Verwirrtheit, Realitätsverlust, Sprachstörung und Sehtrübung auftreten.

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