Arzneipflanzen

Zitronen-Melisse 

Melissa officinalis L.

Pate: Regina und Michael Willems

FAMILIE: Lamiaceae (Lippenblütler).
HABITUS: Bis 90 cm hohes, ausdauerndes Kraut mit aufrechten Sprossen. Zitronenähnlich duftend.
BLÄTTER: Ei- bis rautenförmig, grob regelmäßig gesägt-gekerbt, etwa 6 cm lang. Hochblätter sind nicht von den Laubblättern verschieden.
BLÜTEN: Weiß, in Scheinquirlen.
BLÜTEZEIT: Juni bis August.
VERBREITUNG: Südeuropa bis Mittelasien. Bei uns angebaut als Heil-, Gewürz- und Bienenfutterpflanze. Melisse bevorzugt geschützte Lagen. Sie wird im April/Mai im Frühbeet ausgesät. Keimdauer 25 bis 30 Tage. Die Pflanzen können auch durch Teilung vermehrt werden. Selten tritt Verwilderung auf. Im Garten vermehrt sie sich meist von selbst.
DROGE:
Melissae folium (Melissenblätter).
INHALTSSTOFFE:
Ätherisches Öl (0,02 - 0,8 %) mit Citronellal, Geranial, Neral, Geraniol, Linalool und Geranylacetat; Lamiaceen-Gerbstoffe (Kaffeesäurederivate, Rosmarinsäure); Flavonoide; Triterpensäuren (u.a. Ursolsäure).
ANWENDUNG:
Äußerlich: Bei Herpes-simplex-Infektionen der Haut und Schleimhaut (Trockenextrakte in Salbengrundlage).
Innerlich: Bei nervös bedingten Einschlafstörungen; funktionellen Magen-Darm-Beschwerden mit Meteorismus.
Als Teezubereitung wird 1,5-4 g fein geschnittene Droge mit kochendem Wasser übergossen und nach 5-10 Minuten abgeseiht.

Anmerkung: Echtes Melissenöl ist im Handel kaum erhältlich, da es auf Grund des geringen Gehaltes in den Blätter zu teuer in der Gewinnung ist. Es werden ähnlich zusammengesetzte Öle gehandelt, bei denen die Deklaration nicht immer eindeutig ist.

Arzneipflanze des Jahres 1988.

Standort: