Arzneipflanzen

Gewöhnlicher Wacholder

Juniperus communis L.

Pate: Hannes Hesse

FAMILIE: Cupressaceae (Zypressengewächse).
HABITUS: Immergrünes Nadelgewächs; Strauch oder kleiner Baum, zylindrischer Wuchs. Zweihäusig.
BLÄTTER: Nadelförmig, blaugrün, 10 bis 15 mm lang. Jeweils drei Nadeln bilden einen Wirtel.
BLÜTEN: Männl. Blüten in den Blattachseln, kurz gestielt, 4 bis 5 mm lang, in mehreren Quirlen, gelb. Weibl. Blüten 2 mm lang, aus dreigliedrigen Quirlen schuppenförmiger Fruchtblätter bestehend.
BLÜTEZEIT: April bis Mai.
FRÜCHTE: Schwarzbraun bis blau bereift, 4 bis 9 mm dick, fleischig, mit 3-strahligem, sternförmigem Spalt am Pol (so genannte Beerenzapfen).
VERBREITUNG: Eurasien, Nordafrika, Nordamerika. Juniperus communis hat von den Nadelbäumen die größte Ausbreitung. Gegenüber anderen Gehölzen ist der Wacholder jedoch sehr konkurrenzschwach, so dass er leicht verdrängt wird. Die Bestände in Deutschland sind meist sekundär durch Weidenutzung entstanden, da der Wacholder vom Vieh nicht verbissen wird. - Bei uns findet man den Wacholder auf sonnigen Magerweiden, an Felsen und in lichten Wäldern. Er bevorzugt eher trockene, meist basenreiche, oft kalkhaltige Böden. Er ist eine Lichtpflanze.
DROGE:
Juniperi aetheroleum (Wacholderbeeröl).
Juniperi pseudofructus (Wacholderbeeren).
INHALTSSTOFFE:
Ätherisches Öl (0,8 - 2,0 %) mit α-Pinen u.a. Monoterpenkohlenwasserstoffen sowie Terpinen-4-ol und ß-Caryophyllen. Früchte: Dazu Invertzucker (30 %); Gerbstoffe vom Catechintyp (3 - 5 %); wenig Flavonoide.
ANWENDUNG:
Innerlich: Dyspeptische Beschwerden.
Der Gebrauch als Diuretikum ist nicht mehr aktuell.

Standort: