Arzneipflanzen

Große Brennessel

Urtica dioica L.

Pate: Ilse Zündorf

FAMILIE: Urticaceae (Brennnesselgewächse).
HABITUS: Bis 1,5 m hoch, zweihäusig, ausdauernd, aufrecht mit 4-kantigem Stängel und weit verzweigtem, unterirdischem Wurzelstock. Windbestäuber.
BLÄTTER: Graugrün, gestielt, gegenständig, eiförmig-länglich, grob gesägt mit Brennhaaren und drüsenlosen Haaren.
BLÜTEN: Grünlich, weibliche Blütenstände nach der Befruchtung hängend; männliche Blütenstände auch nach dem Stäuben aufrecht.
BLÜTEZEIT: Juli bis Oktober.
VERBREITUNG: Kosmopolit, Ruderalpflanze (Schutt- und Wegrandpflanze), die menschlichen Siedlungen folgt. Auf nährstoffreichen Böden dichte Bestände bildend. 
Die Pflanze ist ein typischer Stickstoffzeiger.
DROGE:
Urticae folium (Brennnesselblätter).
Urticae radix (Brennnesselwurzel).
Urticae fructus (Brennnesselfrüchte).
INHALTSSTOFFE:
Blätter: Flavonoide, bis 0,6 % mit Rutin und Kämpferolglykosiden; Phytosterole (ß-Sitosterol und dessen Glykoside); Kaffeesäurederivate; bis 20 % Mineralstoffe mit Calcium, Kalium, Nitraten; Kieselsäure um 2 %.
Wurzel: Phytosterole; Lignane; Polysaccharide.
ANWENDUNG:
Blätter: Zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden, zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.
Wurzel: Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie (BPH).
Als Teezubereitung wird 1,5 g fein geschnittenes Kraut mit kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht.

Anmerkung: Gelegentlich kann es nach der Einnahme von Brennnesseltee zu Allergien kommen (Hautaffektionen, Ödeme, Oligurie, Magenreizung).

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