Arzneipflanzen

Tausendgüldenkraut

Centaurium erythraea Rafn. syn. Erythraea centaurium L.

Pate: Anni Esterl

FAMILIE: Gentianaceae (Enziangewächse).
HABITUS: Zweijähriges Kraut, bis 30 cm hoch. Im ersten Jahr grundständige Blattrosette. Im zweiten Jahr vierkantiger, verzweigter Blütenstiel.
BLÄTTER: Rosettenblätter spatelig-elliptisch. Stängelblätter sitzend, kreuzweise gegenständig.
BLÜTEN: 5-zählig, rosarot in Trugdolden.
BLÜTEZEIT: Juli bis September.
VERBREITUNG: Eurasien bis Nordafrika. Bei uns auf Wiesen, sonnigen Waldlichtungen und Trockenhängen. Die Pflanzenart steht unter Naturschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Washingtoner Artenschutzabkommen.
DROGE:
Centaurii herba (Tausendgüldenkraut).
INHALTSSTOFFE:
Bitterstoffe der Secoiridoidreihe mit Swertiamarin als Hauptkomponente. Diese macht 75 % der Bitterstofffraktion aus. Daneben kommen in geringen Mengen vor: Gentiopicrosid und Swerosid. Secoiridoidalkaloide mit Gentianin (0,3 % isoliert) und Gentianidin. Phenolische Verbindungen, darunter Flavonoide und Phenolcarbonsäuren.
ANWENDUNG:
Innerlich: Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden oder bei Magenbeschwerden, wie mangelhafte Magensaftbildung.

Als Teezubereitung wird 2-3 g fein geschnittene Droge mit kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Des Weiteren wird teilweise auch eine mehrstündige Extraktion mit kaltem Wasser empfohlen.

Anmerkung: Für methanolische Extrakte wurden hepatoprotektive Effekte beschrieben. Außerdem zeigen die Inhaltsstoffe Swertiamarin und Swerosid antibakterielle Wirkungen gegen Bacillus subtilis, Bacillus cereus und Citrobacter freundii.

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