Arzneipflanzen

Weißer Germer (Weißer Nieswurz)

Veratrum album L.

Pate: Christian Koch, Lindenapotheke

FAMILIE: Melanthiaceae (Germergewächse).
HABITUS: 50 bis 150 cm hohe, aufrechte Rhizom-Staude. Stängel kräftig, oberwärts dicht behaart.
BLÄTTER: Wechselständig am Spross stehend, breit eiförmig, tief längsgefaltet und parallelnervig. Die Blätter verströmen einen starken Geruch und fallen auch durch ihre Bogennerven auf.
BLÜTEN: Bis 1,5 cm im Durchmesser, weiß bis grünlich in einer 30 bis 60 cm langen, ährenartigen Traube.
BLÜTEZEIT: Juli bis August
VERBREITUNG: Hochgebirge von Mittel-, Süd- u. Osteuropa, Sibirien, Ostasien, Alaska. Der Weiße Germer wächst auf Alpenwiesen und auf Hochstaudenfluren, er liebt feuchten, stickstoffreichen und etwas kalkhaltigen Boden.
DROGE:
Veratri rhizoma (Weiße Nieswurz).
INHALTSSTOFFE:
Steroidalkaloide, um 1,3 % mit Protoverin und Protoveratrin A.
ANWENDUNG:
Als Arzneidroge nicht mehr gebräuchlich. Früher Bestandteil von „Schneeberger Schnupftabak“.

Ernst zu nehmende Giftpflanze. Verwechslungsgefahr mit gelbem Enzian, wenn dieser nicht in Blüte steht.

Standort: