Arzneipflanzen

Echter Salbei

Salvia officinalis L.

Pate: Michael Karas

FAMILIE: Lamiaceae (Lippenblütler).
HABITUS: Immergrüner, bis 80 cm hoher Halbstrauch. Jüngere Sprosse mit spinnweb-filziger Behaarung, balsamisch duftend.
BLÄTTER: Gegenständig, 2 bis 9 cm lang, bis 5 cm breit. Feinrunzelige, graufilzige Spreite, häufig an der Basis mit zwei kleinen Nebenblättern.
BLÜTEN: Hellviolett, nur zwei Staubblätter.
BLÜTEZEIT: Mai bis Juli.
FRÜCHTE: Klausenfrucht.
VERBREITUNG: Südeuropa. Bei uns als Balkonpflanze oder im Garten als einjährige Pflanze, unter günstigen Umständen auch ausdauernd.
DROGE:
Salviae officinalis folium Ph.Eur. 8.3 (Salbeiblätter).
INHALTSSTOFFE:

Um 2 % Ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteilen Thujon und Campher. Diterpene, wie Carnosolsäure (um 0,3 %); diese geht autoxidativ in den Bitterstoff Carnosol über. Glykoside der Kaffeesäure mit der Hauptkomponente Rosmarinsäure (um 3 %). Flavonoidglykoside (um 1 %), besonders mit den Aglykonen Apigenin, Luteolin und Kämpferol. Triterpene, vor allem Ursolsäure (2 bis > 5 %).
ANWENDUNG:

Äußerlich: Bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
Innerlich: Bei übermäßiger Schweißsekretion und dyspeptischen Beschwerden.
Als Teezubereitung:
  • Zum Gurgeln: 3 g fein geschnittene Droge wird mit kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht.
  • Gegen Nachtschweiß: Teezubereitung wie vorstehend, das Getränk jedoch abkühlen lassen.
  • Gegen Magen-Darm-Beschwerden: 1,5-2 g fein geschnittene Droge wird mit kochendem Wasser übergossen und nach 5 Minuten abgeseiht.
Anmerkung: Auf Grund des toxischen Bestandteils Thujon im ätherischen Öl, kann es bei höheren Dosen zu Nebenwirkungen wie Hitzegefühl, Krämpfe oder Schwindel kommen (siehe Artemisia absinthium). Allerdings wird bei der Zubereitung als Teeaufguss die toxische Dosis an Thujon nicht erreicht. Dennoch sollten Salbeizubereitungen nicht länger als 2 Wochen am Stück eingenommen werden. Des Weiteren ist von der Einnahme von Salbeiöl abzuraten.

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